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sheep near an oak in the sunset

Der Wettersegen

Hagel, Blitz und Dürre

Liturgie und Wetter - das ist keine Modeerscheinung. Gott als Schöpfer allen Lebens anzurufen ist heute so aktuell wie eh und je. Dass Unwetter großen Schaden anrichten können, erleben wir immer wieder, siehe die große Flut im Ahrtal 2021. Und wer selber schon mal in ein Gewitter geraten ist, weiß wie gewaltig die Kräfte der Natur wirken. Es erstaunt deshalb nicht, dass auch Christen glaubten, dass im Gewitter böse Geister wirksam waren und Dämonen ihr Unwesen trieben. Kein Wunder betete man deshalb um Abwehr dieser feindlichen Mächte.

So entstand dann auch der uns bekannte Wettersegen. Apotropäischen, das heißt Unheil abhaltenden Zwecken, dienten die Verwendung von heiligen Reliquien, geweihte Kerzen, das Weihwasser und das Glockengeläute gegen die Dämonen. Es war auch üblich, beim Wettersegen die Allerheiligenlitanei zu beten. Im deutschsprachigen Raum kam der Brauch auf, den Segen mit einem Kreuzpartikel zu erteilen. Der „römische" Wettersegen wird nur bei drohendem Unheil gebetet.

Der „deutsche" Wettersegen wird vom April bis zum September täglich nach der heiligen Messe gebetet. Dieser Brauch hat sich im deutschsprachigen Gebiet bis heute erhalten. Vom Festtag des Heiligen Markus am 25. April bis zum Fest Kreuzerhöhung am 14. September kann dieser Segen als Schlusssegen der Messfeier erteilt werden. Heute geht es nicht mehr um die Abwehr dämonischer Kräfte, sondern vielmehr um ein direktes Gebet an Gott, dass er Schaden und Unheil von uns fernhalten möge.
„Gott, du Schöpfer aller Dinge, du hast uns Menschen die Welt anvertraut und willst, dass wir ihre Kräfte nützen. Aus dem Reichtum deiner Liebe schenkst du uns die Früchte der Erde: den Ertrag aus Garten und Acker, Weinberg und Wald, damit wir mit frohem und dankbarem Herzen dir dienen."
Zunächst gilt: Gott ist der Schöpfer aller Dinge. Der Anfang dieses Gebets erinnert an die stillen Begleitgebete zur Gabenbereitung. Wenn der Priester die Schale mit Brot über den Altar hält, spricht er: „Gepriesen bist du, Herr, unser Gott, Schöpfer der Welt. Du schenkst uns das Brot, die Frucht der Erde und der menschlichen Arbeit. Wir bringen dieses Brot vor dein Angesicht, damit es uns das Brot des Lebens werde." Und wenn der Priester den Kelch über den Altar hält: „Gepriesen bist du, Herr, unser Gott, Schöpfer der Welt. Du schenkst uns den Wein, die Frucht des Weinstocks und der menschlichen Arbeit. Wir bringen diesen Kelch vor dein Angesicht, damit er uns der Kelch des Heiles werde."

Der Anfang des Wettersegens ist ein Gebet zu Gott, dem immer unser Lob und Dank gilt. Dann erfolgt der Dank für unsere Erschaffung, Dank für die ganze Schöpfung. „Aus dem Reichtum deiner Liebe schenkst du uns die Früchte der Erde: den Ertrag aus Garten und Acker, Weinberg und Wald, damit wir mit frohem und dankbarem Herzen dir dienen." Erst jetzt kommt die Bitte um die Erhörung unseres eigentlichen Bittgebets: „Erhöre unser Gebet: Halte Ungewitter und Hagel, Überschwemmung und Dürre, Frost und alles, was uns schaden mag, von uns fern."

Für in der Landwirtschaft tätige Menschen, mag diese Bitte eine nahelegende Bedeutung haben, als für jene, die mit den Tätigkeiten eines Bauern kaum in Kontakt stehen. Aber gerade der Wettersegen kann uns helfen, nicht zu vergessen, woher wir die Nahrung für unser tägliches Leben erhalten.

In einem weiteren Wettersegen werden nicht nur die Menschen gesegnet, sondern auch die Felder, die Gärten, Weinberge und der Wald. Ein schöner Hinweis, dass selbstverständlich die Natur Teil der göttlichen Schöpfung ist und ihr der Segen Gottes zugesprochen werden kann. Ich wünsche auch Ihnen, dass Sie sich immer wieder von diesem Segen beschenken lassen können: „Gott der allmächtige Vater, segne euch und schenke euch gedeihliches Wetter; er halte Blitz, Hagel und jedes Unheil von euch fern. Er segne die Felder, die Gärten und den Wald und schenke euch die Früchte der Erde. Er begleite eure Arbeit, damit ihr in Dankbarkeit und Freude gebrauchet, was durch die Kräfte der Natur und die Mühe des Menschen gewachsen ist. Das gewähre euch der dreieinige Gott, der Vater und der Sohn und der Heilige Geist. Amen."