Studienrat Jens Rabenseifner, der die Projekttage mit anregte und organisierte, lud deswegen zum Beispiel Experten der Polizei ein. Diese klärten die jungen Leute darüber auf, wie sicheres Surfen im Internet funktioniert. Wichtig sei es, beispielsweise Passwörter zu benutzen, die nicht aus Wörtern bestehen, wie sie in jedem Wörterbuch stehen. Solche vermeintlichen Sicherungen seien von Kriminellen leicht zu überwinden. Außerdem warnten die Beamten davor, Urheberrechtsverletzungen in Form von illegal herunter geladenen Videos oder Musikdateien auf die leichte Schulter zu nehmen. Es drohten empfindliche Strafen, insbesondere für Nutzer, die illegale Daten selbst im Internet anbieten. Vorsicht sei auch bei Angeboten wie Klingeltonabos geboten, die schnell hohe Kosten mit sich brächten, auf die aber nur im Kleingedruckten hingewiesen werde. Lambert Zumbrägel, Medienfachberater des Bezirksjugendrings, informierte darüber, dass auch potenzielle Arbeitgeber zunehmend öfter bei Facebook nachschauten, was künftige Azubis dort über sich erzählten. „Das Internet vergisst nichts“, betonte Zumbrägel.
Das digitale Zeitalter ist in der Don-Bosco-Berufsschule aber nicht nur für die Dauer der Projektwoche präsent: Im Schulgebäude, das seit mehreren Jahren grundlegend saniert wird, haben die Schüler jetzt in allen Räumen Internetzugang. „Das Netz der Verwaltung ist von dem des übrigen Hauses physikalisch getrennt, und an allen für die Schüler zugänglichen Rechnern sorgen Filterprogramme dafür, dass nichts Illegales geschehen kann“, erklärte Schulleiter Ebert. Die Schüler seien heutzutage zum Teil so sehr auf die modernen Medien fixiert, dass selbst der Verzicht auf die Handynutzung während des Unterrichts für manche eine Schwierigkeit darstelle. „Manchen bereitet es geradezu physische Schmerzen, für ein paar Stunden auf SMS und Co. verzichten zu müssen“, sagte Ebert.
Die Schüler des berufsvorbereitenden Integrationsjahres, alle mit Migrationshintergrund, nutzten die Projektwoche, um unter der Anleitung von Alexander Hillenbrand einen zweiminütigen Kurzfilm zu machen. Vom Drehbuch schreiben über das Schauspielern, Videofilmen, Schneiden und Nachbearbeiten durften die Schüler dafür ihre Talente zeigen. Ganz nebenbei vertieften sie so, was sich für sie als roter Faden durch das Schuljahr zieht: die Themen deutsche Sprache und Kommunikation. Für ihr Werk „Check In“, das zu Toleranz, gegenseitiger Rücksichtnahme und Gewaltverzicht aufruft, bekamen sie bei der Premiere in der renovierten Turnhalle tosenden Applaus.
Die Malerklassen beschäftigten sich mit der Digitalkamera in der Hand mit der Stadt Würzburg: Bei einem Rundgang lichteten sie historische Bauwerke wie die Residenz oder das Juliusspital ab. Anschließend informierten sie sich über deren Baugeschichte und die Merkmale der verschiedenen architektonischen Epochen und erstellten Plakate für eine Ausstellung. „So haben wir die Themen Kultur und Medien auch noch mit fachspezifischen Aspekten verbunden“, erklärte Rabenseifner.
(0712/0170; E-Mail voraus)
Veröffentlicht: 13.02.2012
mh (POW)